Trotz zweier Schlaganfälle wollte Birgit Pfeiffer sich nie einer Selbsthilfegruppe anschließen. Heute ist sie dort so engagiert, dass sie für den „Motivationspreis 2022“ der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe nominiert ist. 2013 änderte sich das Leben von Birgit Pfeiffer von einer Sekunde auf die andere. Es war ein Dienstag im Mai als sie plötzlich nicht mehr klar sprechen konnte. Zum Glück war ihre Schwiegertochter zu Besuch. Als Krankenschwester wusste sie sofort, was zu tun war und brachte Pfeiffer in ein örtliches Krankenhaus. Dort erhielt sie die Schockdiagnose – Schlaganfall.
Die vorherigen Symptome nahm die Ueckermünderin nicht ernst. „Ich habe das Kribbeln im Gesicht auf meine Diabeteserkrankung geschoben“, erzählt sie. Jetzt war ihr linker Arm gelähmt – es folgten drei Wochen stationäre Rehabilitation. Wenige Monate später musste Birgit Pfeiffer erneut einen Schlaganfall verkraften. Doch sie hatte Glück im Unglück: Beide Schlaganfälle wurden rechtzeitig behandelt und die Lähmungen haben sich vollständig zurückgebildet. „In meinem Kopf gibt es eine Stenose, die nicht operierbar ist“, erklärt Pfeiffer. So könnte der 59-Jährigen auch jederzeit ein weiterer Schlaganfall drohen.
Ihr Arm kribbele von Zeit zu Zeit, wenn sie zu viel Stress habe, erklärt Birgit Pfeiffer. „Im Alltag komme ich damit aber gut zurecht“, sagt sie. Damit das noch lange so bleibt, geht sie einmal die Woche zur Ergotherapie. In der Praxis machte man sie auf die Selbsthilfegruppe aus Torgelow aufmerksam und empfahl ihr, einmal reinzuschnuppern.
Seit inzwischen acht Jahren ist Birgit Pfeiffer für die Gruppe das „Mädchen für alles“. Kein Wunder: Sie hilft unter anderem bei der Organisation von gemeinsamen Ausflügen, Infoständen und Aktivitäten. Mal geht es nach Berlin, ein anderes Mal in den Tierpark, oder es wird gemeinsam gemütlich gekocht. „Der alljährliche Besuch des Strandes mit der Gruppe ist Pflicht“, erklärt sie. Und auch sonst unterstützt Birgit Pfeiffer, wo sie nur kann.
Bei so viel Engagement verwundert es nicht, dass Harald Viestenz, langjähriges Mitglied der Gruppe, sie für den „Motivationspreis 2022“ nominiert hat. „Von Anfang an kümmert sich Birgit um vieles, was die Gruppenarbeit ausmacht“, schreibt er in seiner Nominierung. Alle zwei Jahre zeichnet die Gütersloher Stiftung Betroffene, Ehrenamtliche und Fachleute aus, die sich in besonderem Maße für das Thema Schlaganfall einsetzen.
Dass Harald Viestenz und Birgit Pfeiffer gemeinsam in der Selbsthilfe aktiv sind, war nicht immer selbstverständlich. „Ich wollte da anfangs nicht hin“, gibt sie heute zu. Ein Besuch des Infostands der Gruppe änderte ihre Meinung aber ziemlich schnell.
Warum Birgit Pfeifer sich so sehr engagiert? Langweile kann es nicht sein. Schließlich macht sie regelmäßig ausgiebige Radtouren, ist viel im Garten aktiv und kümmert sich um ihre Enkelkinder. „Es macht mich stolz und glücklich, anderen zu helfen“, lautet ihre bescheidene Antwort. Besonders viel Freude bereite es ihr, wenn sie anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern könne.
Über ihre Nominierung habe sie sich sehr gefreut und sei stolz darauf – „auch wenn mich meine Nominierung überrascht hat“, wie sie zugibt. Als nächstes großes Event steht für die Ueckermünderin jetzt die Weihnachtsfeier der Gruppe auf dem Plan. „Zum Glück haben wir dafür aber schon den Großteil organisiert“, erklärt sie. Bis sie stattfindet, heißt es für den Motivationspreis indes: Daumen drücken. Die Preisverleihung ist für den 21. Oktober geplant.
Text: PM Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe / Foto: HAFF media
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