Die ersten Wochen und Monate mit einem Neugeborenen sind aufregend und bringen viel Neues mit sich. Besonders in der Anfangszeit können kleine Alltagsunfälle und erste Krankheiten schnell für große Unsicherheiten bei den Eltern sorgen. Was kann ich noch alleine händeln und wann brauche ich professionelle medizinische Hilfe? Um diese und andere Fragen zu klären, referiert Dr. med. Christian Niesytto, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum Anklam, im Rahmen der Vortragsreihe „Medizinforum – Gesund an der Peene“ im August zum Thema Babynotfälle. Im Interview gibt er bereits vorab einen ersten Einblick in die Thematik.

Herr Chefarzt Niesytto, wie würden Sie einen Babynotfall definieren und welche Arten gibt es?

Die Art des Notfalles kann ganz unterschiedlich ausfallen. Es gibt Vorfälle, die gehen mit Blutungen einher – aber auch verschiedene lebensbedrohliche Erkrankungen zählen als Notfall. Häufig kommt es zum Beispiel vor, dass ein Baby vom Wickeltisch oder aus der Tragetasche fällt. Auch Stürze aus dem Kinderwagen kommen gelegentlich vor, sind aber insgesamt eher seltener.

Was gilt es im Falle eines Babynotfalles zu tun?

Das hängt natürlich immer von der jeweiligen Situation und auch vom Verhalten des Kindes ab. Aber im Falle eines Notfalles ist immer umgehend ein Arzt aufzusuchen! Um bei dem Beispiel des Sturzes zu bleiben, kommt es hier darauf an, wie sich das Kind im Nachgang daran verhält. Verhält es sich nach dem Sturz anders, spuckt es beispielsweise und wirkt desorientiert? Dann ist das ein Babynotfall und bedarf der Vorstellung bei einem Arzt.

Warum ist es für Eltern wichtig, einen Kurs oder eine Weiterbildung zum Thema Babynotfälle zu besuchen?

Einschätzen zu können, was einen wirklichen Notfall ausmacht und welche Erkrankungen beziehungsweise Verletzungen zu Hause versorgt werden können, ist für Eltern absolut notwendig. Mitunter muss diese Fähigkeit vor allem von frischgebackenen Eltern erst erlernt werden. Dabei kann ein solcher Kurs oder ein Vortrag durchaus unterstützen.

Welche Anlaufstellen gibt es für Babynotfälle?

In der Regel ist die erste Anlaufstelle der Haus- beziehungsweise Kinderarzt. Er entscheidet, welche weiteren Maßnahmen eingeleitet werden müssen und überweist gegebenenfalls auch ins Krankenhaus. Erfahrungsgemäß ist es allerdings so, dass sich Notfälle in den eigenen vier Wänden oft abends oder am Wochenende ereignen. In solchen Fällen ist ein Besuch in der Notaufnahme natürlich unerlässlich.

Im August referieren Sie im Rahmen der Vortragsreihe „Medizinforum – Gesund an der Peene“ zu Babynotfällen. An wen richtet sich der Vortrag und was erwartet Ihre Zuhörer?

Die Zielgruppe sind ganz klar werdende oder frischgebackene Eltern. Inhaltlich werde ich unter anderem darauf eingehen, welche Basisausstattung in eine Hausapotheke gehört, wenn ein Baby die Familie vergrößert. Außerdem möchte ich Anlaufstellen für Babynotfälle besprechen. Es wird zudem einen praktischen Teil geben. Dabei erhalte ich Unterstützung von den Hebammen der Praxisgemeinschaft Lüthke & Witt GbR. Gemeinsam werden wir an Babypuppen wichtige Handgriffe der Ersten Hilfe zeigen, die zum Beispiel im Falle von verschluckten Kleinteilen angewandt werden.

„Medizinforum – Gesund an der Peene“, Richtiges Verhalten im Babynotfall: Ein Grundkurs mit praktischer Übung für (werdende) Eltern, 17. August, 15.30 Uhr, AMEOS Klinikum Anklam, Cafeteria

Text/Fotos: PM AMEOS

Dr. med. Christian Niesytto, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum Anklam

Der Beitrag Wie verhalten Sie sich im Babynotfall richtig? erschien zuerst auf Uecker Randow.

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