Seit Anfang des Jahres gilt in Deutschland eine erweitere Einweg-Pfandpflicht. Allerdings gibt es eine Übergangsfrist und noch steht also Altes neben Neuem im Supermarktregal. Worauf zu achten ist.
Wissen Sie, für welche Kunststoffflasche oder welche Getränkedose man nun Pfand bezahlen muss? Das ist nämlich ein ganz schönes Durcheinander in den Regalen mit den Getränken im Handel. Hier die wichtigsten Infos im Überblick:
Was bedeutet die erweiterte Pfandpflicht?
Seit 1. Januar 2022 ist die erweiterte Pfandpflicht auf alle Plastikflaschen und Dosen in Kraft – unabhängig von ihrem Inhalt. Damit gilt für alle Getränkeverpackungen aus Kunststoff (PET) oder Metall, die keine Mehrwegverpackungen sind, das Einweg-Pfand von 25 Cent.
Bislang wurde das Pfand nicht für Sekt- und Sektmischgetränke, Wein- und Weinmischgetränke, Smoothies, Frucht- und Gemüsesäfte erhoben. Diese Ausnahmeregelung entfällt seit Anfang 2022.
An der Pfandregelung für Mehrweg-Flaschen hat sich nichts geändert: Das Pfand für Mehrweg-Flaschen aus Glas oder PET beträgt meist 15 Cent, bei Mehrweg-Bierflaschen sind es nur 8 Cent. Für Spezialflaschen – wie zum Beispiel Bügelflaschen – kann auch mehr Pfand erhoben werden.
Gibt es eine Übergangsregelung?
Unübersichtlich ist die Regel umso mehr, da zurzeit im Einkaufsregal die gleichen Produkte mit und ohne Pfand nebeneinanderstehen können. Die Läden haben ein halbes Jahr Zeit (also bis zum 30. Juni 2022), sich auf die Neuerungen einzustellen. Bis dahin dürfen sie noch Flaschen, die eigentlich jetzt pfandpflichtig wären, auch ohne Pfand verkaufen.
Jeder Pfandbon ist drei Jahre lang gültig
Erkennen kann man die Verpackungen am Pfandlogo, das eine Dose und Flasche mit Pfeil darunter abbildet. Es findet sich meist auf der Rückseite des Produkts. Diese Verpackungen können später leer wieder abgegeben werden, die 25 Cent gibt es zurück.
Übrigens: Jeder Pfandbon ist drei Jahre, nachdem er gedruckt wurde, noch gültig und kann eingelöst werden. Allerdings in der Regel nur dort, wo er ausgestellt wurde.
Was ist mit dem Pfand auf Milch-Plastikflaschen und Getränkekartons?
Für Milch und Milcherzeugnisse in Einweg-Plastikflaschen ist eine Bepfandung erst für das Jahr 2024 vorgesehen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert jedoch, die Pfand-Ausnahme für Milch-Plastikflaschen schnellstmöglich zu beenden und auch auf Getränkekartons das Einwegpfand in Höhe von 25 Cent einzuführen: “Es ist nicht nachvollziehbar, warum Plastikflaschen mit Milch erst ab 2024 bepfandet werden sollen. Sie lassen sich ebenso unkompliziert im Handel zurückgeben wie andere Plastikflaschen auch.”
Ist das deutsche Pfandmodell erfolgreich?
Für den Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, ist das deutsche Pfandmodell für Einwegflaschen und Dosen, das vor fast 20 Jahren, am 1. Januar 2003, an den Start ging, ein “Erfolgsmodell”. Es habe sich im Kampf gegen die Vermüllung der Landschaft bewährt. Auch das Umweltministerium sieht große Vorteile. Dank Pfand sei ein “ausgesprochen effizientes Sammelsystem etabliert” worden, sagt ein Sprecher.
Bei den Mehrwegverpackungen gebe es aber noch Handlungsbedarf. “Das gewünschte 70-Prozent-Ziel werden wir wohl verfehlen”, heißt es zum gesetzlich verankerten Bestreben, in Deutschland einen Mehrweganteil von 70 Prozent zu etablieren. Derzeit liegt der Anteil der Getränke in Flaschen, die immer wieder in Umlauf kommen, bei etwa 42 Prozent. Viel zu wenig, sagen Umweltverbände seit Jahren.
Öko-Test rät: Verzichten Sie nach Möglichkeit ganz auf umweltbelastende Getränkekartons und kaufen Sie am besten Getränke in regionalen Mehrwegflaschen.
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Was bedeutet die erweiterte Pfandpflicht?
Seit 1. Januar 2022 ist die erweiterte Pfandpflicht auf alle Plastikflaschen und Dosen in Kraft – unabhängig von ihrem Inhalt. Damit gilt für alle Getränkeverpackungen aus Kunststoff (PET) oder Metall, die keine Mehrwegverpackungen sind, das Einweg-Pfand von 25 Cent.Bislang wurde das Pfand nicht für Sekt- und Sektmischgetränke, Wein- und Weinmischgetränke, Smoothies, Frucht- und Gemüsesäfte erhoben. Diese Ausnahmeregelung entfällt seit Anfang 2022.
An der Pfandregelung für Mehrweg-Flaschen hat sich nichts geändert: Das Pfand für Mehrweg-Flaschen aus Glas oder PET beträgt meist 15 Cent, bei Mehrweg-Bierflaschen sind es nur 8 Cent. Für Spezialflaschen – wie zum Beispiel Bügelflaschen – kann auch mehr Pfand erhoben werden.
Gibt es eine Übergangsregelung?
Unübersichtlich ist die Regel umso mehr, da zurzeit im Einkaufsregal die gleichen Produkte mit und ohne Pfand nebeneinanderstehen können. Die Läden haben ein halbes Jahr Zeit (also bis zum 30. Juni 2022), sich auf die Neuerungen einzustellen. Bis dahin dürfen sie noch Flaschen, die eigentlich jetzt pfandpflichtig wären, auch ohne Pfand verkaufen.Jeder Pfandbon ist drei Jahre lang gültig
Erkennen kann man die Verpackungen am Pfandlogo, das eine Dose und Flasche mit Pfeil darunter abbildet. Es findet sich meist auf der Rückseite des Produkts. Diese Verpackungen können später leer wieder abgegeben werden, die 25 Cent gibt es zurück.
Übrigens: Jeder Pfandbon ist drei Jahre, nachdem er gedruckt wurde, noch gültig und kann eingelöst werden. Allerdings in der Regel nur dort, wo er ausgestellt wurde.
Was ist mit dem Pfand auf Milch-Plastikflaschen und Getränkekartons?
Für Milch und Milcherzeugnisse in Einweg-Plastikflaschen ist eine Bepfandung erst für das Jahr 2024 vorgesehen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert jedoch, die Pfand-Ausnahme für Milch-Plastikflaschen schnellstmöglich zu beenden und auch auf Getränkekartons das Einwegpfand in Höhe von 25 Cent einzuführen: “Es ist nicht nachvollziehbar, warum Plastikflaschen mit Milch erst ab 2024 bepfandet werden sollen. Sie lassen sich ebenso unkompliziert im Handel zurückgeben wie andere Plastikflaschen auch.”
Ist das deutsche Pfandmodell erfolgreich?
Für den Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, ist das deutsche Pfandmodell für Einwegflaschen und Dosen, das vor fast 20 Jahren, am 1. Januar 2003, an den Start ging, ein “Erfolgsmodell”. Es habe sich im Kampf gegen die Vermüllung der Landschaft bewährt. Auch das Umweltministerium sieht große Vorteile. Dank Pfand sei ein “ausgesprochen effizientes Sammelsystem etabliert” worden, sagt ein Sprecher.
Bei den Mehrwegverpackungen gebe es aber noch Handlungsbedarf. “Das gewünschte 70-Prozent-Ziel werden wir wohl verfehlen”, heißt es zum gesetzlich verankerten Bestreben, in Deutschland einen Mehrweganteil von 70 Prozent zu etablieren. Derzeit liegt der Anteil der Getränke in Flaschen, die immer wieder in Umlauf kommen, bei etwa 42 Prozent. Viel zu wenig, sagen Umweltverbände seit Jahren.
Öko-Test rät: Verzichten Sie nach Möglichkeit ganz auf umweltbelastende Getränkekartons und kaufen Sie am besten Getränke in regionalen Mehrwegflaschen.
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